Inhaltsverzeichnis
„Ich muss nicht mehr in den Himmel kommen, denn ich war eben im Paradies (Paradise Bay)“
Vorwort
Was es mit dieser Überschrift für eine Bewandtnis hat, werde ich später berichten. Das wird keine Reisebeschreibung im eigentlichen Sinne, sondern eher eine Erzählung mit lustigen erlebten Szenen. Ich werde alles niederschreiben, was ich auf dieser unglaublichen Reise erlebte. Ich möchte damit ein Versprechen einlösen, das ich meinem Freundeskreis gab und mir dabei meine Begeisterung von der Seele schreiben. Ursprünglich schwärmte ein Mit-Passagier der MS Deutschland begeistert von einer Reise in die Arktis. Da ich ein keltischer Typ bin und die Kälte liebe, reifte schnell der Entschluss, zu buchen. Es bot sich als Expeditionsschiff die MS „Hanseatic“ an.
Weil für dieses Schiff lange Wartezeiten nötig waren, bat ich mein Reisebüro Oceando um Hilfe. Dieses ermöglichte meinen Reiseantritt noch im Jahr 2018. Es wurde eine Traumreise in bizarre Eiswelten, außergewöhnliche Ortschaften und dem Erlebnis einsame Buchten mit den Zodiacs zu erkunden. Diese Reise machte mir dann Mut, wenn möglich, nun auch noch die Antarktis kennen zu lernen. Hier Dank an meinen ehemaligen Mit- Passagier. Leider waren die angestrebten Reisen schon bis in das Jahr 2020 ausgebucht. Mein findiges Reisebüro Oceando konnte wieder helfen. Diese Expeditionsreise, noch im Jahr 2019. Mit Oceando verbindet mich mittlerweile eine herzliche Freundschaft, insbesondere mit Frau Wischnewski.
Alle ihre Kolleginnen sind, wie sie, von ausgesuchter Freundlichkeit und Fachkompetenz. Ihre Bemühungen um den Kunden sind außergewöhnlich. Auftretende Probleme werden möglichst sofort gelöst und in Kürze bekommt man Bescheid. Mit dieser Qualität konnte bisher noch kein Reisebüro bei mir punkten.
Vor den beiden Reisen in Eiswelten fand ich das Wort
Expeditionsschiff etwas blumig formuliert. Dass diese Einschätzung falsch war,
zeigte sich dann auf beiden Reisen, doch darüber später mehr. Nun noch etwas
über diesen Bericht, ich fürchte, dass er etwas zu lang wird, aber es ist
einfach die Begeisterung, die mich treibt. In diesem Falle bitte Papierkorb,
einfach querlesen oder streichen. Eventuelle Fehler bitte ich gütigst zu
ignorieren; mein diesbezüglicher, lebenslanger Lernprozess hält noch an. Das
Schlimmste kann vielleicht doch noch mein persönlicher Lektor verhindern.
14.12.19 Abflug nach Buenos Aires
Frankfurt Flughafen - Nach bester Verpflegung
in der VIP -Lounge Abflug nach Buenos Aires gegen 22:00 Uhr. Trotz einer
Flugdauer von etwa 13 Stunden, kam ich durch die ausgesuchte Beförderungsart
ausgeschlafen in Buenos Aires an. Auf dem Flughafen wurden wir schon erwartet
und fuhren in unser Hotel Hyatt, alter Name Palacio Duhau.
15.12.19 Ankunft in Buenos Aires und Stadtrundfahrt
Das Hyatt ist ein modernes Hotel, das Teilweise noch aus Jugendstil-zeiten stammt und sich „Palacio Duhau“ nennt, ist zurecht wohl immer noch eines der luxuriösesten Hotels in ganz Buenos Aires. Das Hotel ist Eleganz pur und der wunderbare Jugendstil-Bau zeigt den Glanz aus den besten Zeiten dieser Stadt. Als Einzelreisende verfügte ich über eine Suite, in welcher ich mich dauernd verlief – so groß waren die Zimmer!
Und auch das
Frühstück im herrlichen Garten vorm Haus war entsprechend außergewöhnlich. Am
gleichen Tag war noch eine Stadtrundfahrt vorgesehen, um die Stadt etwas besser
kennenzulernen. Man konnte einzigartige Bauten und luxuriöse Villen aus
besseren Zeiten des Landes sehen, eine einzige Pracht diese Bauwerke. Und dazu
die riesigen Parks mit nie gesehenen, exotischen Pflanzen und Baumarten. Man
konnte aber auch die teilweise extreme und erschütternde Armut sehen. Manche
Menschen dort leben in erschreckender Armut auf Bürgersteigen, teilweise mit
Kindern und Babys. Auch die Kriminalität sei entsprechend hoch, sagte man uns.
Bemerkenswert ist noch, dass Papst Franziskus hier seinen Wirkungskreis hatte – seine prächtige Kirche mit dem Kuppelbau konnten wir ebenfalls sehen. Den Mythos Evita spürte man überall. Bis heute wird die argentinische Präsidentenfrau, die Arbeiterfreundin und Verteidigerin der Armen, Eva „Evita“ Perón noch über die Maße verehrt. Und so besichtigten wir bei unserer Stadtrundfahrt auch den Palast mit ihrem „Winke-Balkon“ und ihr monumentales Mausoleum auf dem berühmten Friedhof „Cementerio de la Recoleta“.
Dieser
Friedhof ist nur für die Reichsten der Reichen in Buenos Aires, davon zeugen
prachtvolle Gräber und Mausoleen. Nach so vielen Eindrücken ließ ich den Abend
im traumhaften Hotelgarten bei einem traditionellen und sehr leckeren
argentinischen Dinner ausklingen und fühlte mich rundherum froh und glücklich.
Nun kann die eigentliche Reise beginnen!
16.12.2019 Flug nach Ushuaia zur Einschiffung auf die HANSEATIC inspiration
In Ushuaia angekommen, warteten bereits Busse
für eine mehrstündige Rundfahrt durch einen grandiosen Naturpark mit hohen
Bergen, glitzernden Seen und dichten Wäldern. Immer wieder faszinierten mich
die exotischen Baumarten. Inbegriffen auf dieser Fahrt war ein köstliches
Mittagessen mit zartem, argentinischem Fleisch in einem urigen Restaurant.
Gegen Abend erreichten wir dann unser Schiff. Der Anblick dieses neuen Schiffes war überwältigend für alle. Noch nie sah ich ein so schönes Schiff! Nach dem Boarding setzte sich das Staunen fort. Eine gediegene, futuristisch anmutende Ausstattung in allen Räumen. Im großen Saal und der Rezeption hatte man riesige Wände mit märchenhaften Projektionen/Videos von wandernden Eisbergen, flutendem Meer und Unterwasservideos in den herrlichsten Farben installiert. Wie das technisch möglich ist, war uns allen ein Rätsel.
Tiefsee-Panoramen mit Fischen jeglicher Art und Farben ließen uns staunen. Abends konnte man im großen Saal bei Musik sitzen und herrlich träumen. Die Vorträge der an Bord befindlichen Wissenschaftler fanden ebenfalls dort statt. Diese waren so interessant und abwechslungsreich gestaltet, dass ich mir keinen von den Vorträgen entgehen ließ. Doch die wohl größte Überraschung war die Kabine – Hier wurden nur feinste Materialien verwendet, Ausstattung und Mobiliar war elegant und farblich optimal abgestimmt.
Der französische Balkon erwies sich in vielerlei Hinsicht als sehr praktisch und komfortabel. Durch eine Schiebetür, die ebenfalls aus einem bodentiefen Fenster bestand, konnte man die fantastischen Panoramen sehen und fotografieren. Und auch das Duschbad - hochmodern und nur vom Feinsten. Spontan kam ich mir vor wie bei „Alice im Wunderland“, so glücklich und dankbar war ich bei dem Gedanken, dass dies nun für die nächsten 2,5 Wochen mein Zuhause sein würde.
In den folgenden Tagen konnte man bei jeder Mahlzeit erkennen, dass das Schlaraffenland eine armselige Einrichtung sein musste. Die Kreationen, die Qualität des Fleisches, die immer wieder neuen Gerichte und der Geschmack der Speisen ließen jeden vermeintlichen Gourmet nur staunen. Leider hatte diese Art der Verköstigung, man muss ja auch alles probieren, zum Teil desaströse Auswirkungen auf meine Taille.
Die Folge war, dass ich zum Gala-Abend dauerhaft meinen Bauch einziehen musste, um in mein Kleid zu passen. Und so machte ich mir eine gedankliche Notiz, beim nächsten Mal vielleicht etwas weniger zu essen. Das liebenswürdige Personal in den Ess-Bereichen erfüllte fast jeden noch so ausgefallenen Wunsch. Besonders muss man auch die Bäckerei erwähnen – was da jede Nacht gezaubert wurde, war einfach nur wunderbar.
Unzählige Brot- und Brötchenkreationen von ausgesuchter Güte, exotisches Obst und alle Arten von Früchten sowie zubereitete Salate standen immer zur Verfügung. In den Kabinen wurde täglich frisches Obst serviert. Genossen habe ich auch die täglichen frischen Kuchen und Torten. Insgesamt drei Restaurants standen zur Auswahl: Ganz oben befand sich das „Lido“, ein Buffetrestaurant.Das Lido nutzte ich immer für das Frühstück, einerseits weil man dort eine riesige Auswahl an Mahlzeiten, Delikatessen und Nachspeisen hatte und weil man auf der dazugehörigen, beheizten Terrasse im Freien essen konnte.
So konnte ich schon morgens die atemberaubende Landschaft zu beiden Seiten des Schiffes und die gute Luft genießen – ein Traum. Auch Liebhaber von exquisiten Weinen, Champagner und Spirituosen und anderen ausgesuchten Getränken konnten in den Restaurants voll auf ihre Kosten kommen.
So wurden im großen Restaurant alle Mahlzeiten serviert. Mittags und abends gab
es Menüs zur Auswahl, ebenfalls in bereits gewohnt exzellenter Qualität. Das
bedeutete immer eine Zeit des Schweigens – des genüsslichen Schweigens. Jeder
Wunsch wurde erfüllt. Für Liebhaber der asiatischen Küche stand ein weiteres
Restaurant zur Verfügung. Mal sehen, ob ich das die nächsten Tage ausprobieren
werde.
17.12.19 Seetag
Heute stand ein Highlight auf dem Programm –
unsere erste Zodiac-Fahrt!
Es wurden von der Besatzung warme Parkas und Gummistiefel ausgegeben für
Anlandungen mit den Zodiacs, was teilweise im Wasser passierte. Danach bekamen
wir Zodiac-Einweisungen, zum Beispiel wie man ein- und aussteigt, wie man sich
bei Nasslandungen verhält und auch das Verhalten gegenüber den Tieren, um diese
nicht zu stören.
Beim Einsteigen wurden von der Crew viele Hilfeleistungen gegeben, so dass sich auch ältere Menschen davor nicht fürchten mussten. Ich genoss diese Fahrten im Meer ganz besonders, das war Adrenalin pur, denn neben dem Boot schwammen zeitweise auch Robben oder Vögel. Manchmal bekam man einen Schwall Wasser ab, aber durch die hochwertigen Parkas war man dagegen bestens geschützt. Für die Kajak-Begeisterten (auch das war vorgesehen) gab es eine besondere Einweisung.
Dann erfolgte eine ausgesprochen humorvolle Begrüßungsansprache des Kapitäns. Ansonsten wurden an einem Seetag unzählige Aktivitäten an Bord angeboten. Interessante Vorträge der Wissenschaftler über die momentane Gegend und deren Besonderheiten, wie Tiere, Pflanzen und das zu erwartende Terrain. Außerdem konnte man sehr viele sportliche Aktivitäten nutzen, dazu gab es auch einen voll ausgestatteten Fitnessraum. Hier noch einige Ausführungen zu dem Begriff Expeditionsschiff: Diese Bezeichnung hatte wirklich eine Daseinsberechtigung. Vom Kapitän wurde eine geplante Fahrt, zum Beispiel in eine Bucht, anvisiert. Nun konnte man vom Schiff aus nicht ahnen, wie dort die Eisverhältnisse sind und der entsprechende Strand in der Bucht beschaffen ist. War eine Anlandung überhaupt möglich?
So fuhr eine Vorhut von Wissenschaftlern
die Bucht mit dem Zodiac an, um das zu prüfen und eventuell Wege im Schnee
abzustecken. Nach Rückkehr auf das Schiff wurde dann beraten, ob
Seeverhältnisse, Wetter und Ziel eine sichere Anlandung ermöglichen. Trotz sehr
schnell und oft wechselndem Wetter, hatten wir das Glück, alle der geplanten
Ziele in voller Schönheit anfahren und genießen zu können.
So gesehen hatte es wirklich den Charakter einer Expedition. Eine für mich besonders wertvolle Einrichtung an Bord war die Ocean- Academy. In einem ruhigen, gediegen ausgestatteten Raum befanden sich einige Monitore, wo man Antworten auf alle Fragen zu den angefahrenen Gegenden, deren Formation und Tierwelt finden konnte. Eigentlich zu allen (!) sich während der Reise stellenden Fragen fand man hier Antwort.
Es war einer meiner Lieblingsräume, wo ich viel Zeit verbrachte, weil mir ständig neue Fragen kamen. Außerdem wollte ich meinen Freunden nichts Falsches berichten, denn sie verfolgten die Reise sorgfältig und sind sehr kundig. Da man ständig durch spektakuläre Landschaften fuhr und das auch auf die Linse bannen wollte, war einer der schönsten Plätze das Oberdeck, mit herrlichem Rundblick. Von der Brücke kamen laufend Informationen über gerade gesichtete Besonderheiten, zum Beispiel: „Achtung, Steuerbord Walfamilien, Backbord Delfine, besondere Vögel, Robben, Pinguine“ und Hinweise auf phänomenale Landschaften wie Gebirge, Gletscher oder Eisberge.
Wenn man da oben stand, war das ein erhebendes Gefühl von Staunen, Freude und
Lebenslust. Ich genoss jede Minute dieser Reise intensiv und froh. Am Abend des
Tages gab es Informationen zu unserem ersten Ziel, den Falkland Inseln. Jeden
Abend gedachte ich am Ende noch sehr an meine Daheimgebliebenen und versuchte,
einen Tagesbericht zu mailen.
18.12.19 Ankunft Falklandinseln - Carcass
Diese Inseln im Atlantik gehören geographisch zu Süd -Amerika. Sie sind britisches Überseegebiet mit Hauptstadt (eher Dorf) Stanley. Uns sind die Inseln meist noch in Erinnerung durch Margret Thatchers Falklandkrieg. Bei bedrohlichem Seegang wagten wir die erste Zodiac-Fahrt mit nasser Anlandung (vom Boot zum Strand durch das Wasser waten). Die Landschaft ist baumlos, doch mit vielen interessanten Pflanzenarten versehen. Wir waren sehr gespannt auf die erste angekündigte Pinguin-Kolonie. Der Eindruck war unvorstellbar.
Eine riesige Kolonie bis zum Horizont in einer schroffen
Felsenlandschaft. Ich konnte kaum fassen, was ich da sah. Mein Entzücken und
Staunen waren nicht in Worte zu fassen. Die Tiere hatten nicht die geringste
Scheu vor uns Menschen. Wir waren gehalten, uns nicht weniger als bis auf 5m
den Tieren zu nähern. Doch die drolligen Wesen hielten sich nicht daran und
gingen ungerührt fast an den Schuhspitzen vorbei.
Zudem hat diese Pinguinart noch eine so putzige Frisur und einen drolligen, hopsenden Gang.Tief beeindruckte mich auch das harmonische und liebevolle Familien -Leben in den Nestern. So schmusten Mama und Papa auf hinreißende Weise miteinander, unter ihnen ihr Küken, das auch sanfte Streicheleinheiten bekam. Ich war so berührt von diesem herzigen Anblick, dass mir die Tränen nur so liefen. Das wäre eine gute Schule für ständig streitende Eheleute.
Es ist ein Traum, diesen niedlichen Tieren so nahe zu sein und dabei ihr bezauberndes Gebaren zu erleben. Kein Fernsehfilm kann diese Atmosphäre vermitteln. Nach einem interessanten Wanderweg erreichten wir die Zodiacs und nahmen wieder Kurs auf unser herrlich anzusehendes Schiff.
19.12.19 Kurs auf Stanley- Hauptstadt
der Falklands
Passage der Narrows -einer engen Durchfahrt in
Richtung Stanley. Nach Ankerung erreichten wir mit Tenderbooten die Stadt.
Sofort konnte man feststellen: Hier ist alles englischer als in England, an
jeder passenden und unpassenden Stelle der Jack – Union, nur auf dem WC hatte
man ihn vergessen. An den Hausfassaden sah man noch viele Einschüsse des
vergangenen Krieges. Ein Denkmal für den Falkland Krieg, eine katholische und
evangelische Kirche (die Südlichste), ein Postamt und ein Pub, sowie Wohnhäuser
bestimmten den Ort. Anschauenswert war das Museum. Mein unschöner Gedanke am
Ende: Hier möchte ich aber nicht begraben sein!
20.12.19 Seetag mit Kurs auf Süd-Georgien
An diesem Tag nahm ich mir vor, die Brücke einmal zu besuchen, meine Kabine war in unmittelbarer Nähe hinter der Brücke. Ich war überrascht über die aufgeräumte und spartanische Ausstattung. Das Steuer hatte einen Durchmesser von circa 30cm. Man konnte sehen, dass dort die Elektronik regiert. Nach eingehendem Betrachten ging ich zum „lieben Gott“ des Schiffes - dem Kapitän. Er wurde in St. Moritz in der Schweiz geboren, wo man eigentlich mehr Skilehrer wird und nicht gerade Kapitän.
Da ich seine humorvolle Art bei der Begrüßungsansprache schon genießen durfte, hatte ich mir etwas Lustiges ausgedacht. Ich sagte ihm, dass mein Sicherheitsbedürfnis stark ausgeprägt ist und dass ich ihm deshalb in schwierigen Lagen gerne meine Unterstützung anbieten möchte. Da ich über umfangreiche nautische Kenntnisse verfüge, könne ich ihm bei jeder gefährlichen Passage zu Seite stehen. Extra hätte ich mir aus diesem Grund eine Kabine hinter der Brücke genommen, damit ich Tag und Nacht für ihn erreichbar sei.
Außerdem bat ich noch um Einsicht in sein Kapitänspatent. Nicht einen Moment war in seinem Gesicht eine Irritation zu erkennen und er antwortete schlagfertig: „Was bin ich erleichtert, wir durchfahren gefährliche Passagen und da komme ich gerne, auch nachts auf Ihr Angebot zurück.“ Inzwischen standen seine Offiziere um uns herum und amüsierten sich köstlich. Meine weitere Frage war, ob er denn auch einen kleinen Job für mich hätte, weil die Reise doch recht teuer war!? Das wollte er sich überlegen und einmal darüber schlafen.
Er fragte dann weiter, was ich mir denn da für einen
Job so vorstellen würde. Ich sagte, dass ich sehr gerne einen Posten hätte, wo
ich nur anordnen müsste wie zum Beispiel: „Sie machen daaaas! Sie machen daaaas
und Sie machen daaaas!“ Der Kapitän antwortete: „Da sehe ich ein wenig schwarz,
denn DAVON haben wir schon genug!“ Bis zum Urlaubsende sorgte diese lustige
Begebenheit für viel Humor bei jeder Begegnung mit den Herren von der Brücke.
Es ist eine unschöne Seite an mir, dass mich manchmal „Der Hafer sticht“ und
ich dann solche Sachen hervorrufe. Einmal fragte der Kapitän noch provozierend,
was ich denn von einer „richtigen“ Arbeit an Bord hielte, worauf ich schnell
sagte: „Nein, also das bitte auf keinen Fall!“